Khalil ist Grundschullehrer und lebt mit seiner Freundin Leyla, Journalistin, in Berlin. Als sie ihm Kriegsvideos aus seiner kurdischen Heimatstadt in der Türkei zeigt, gerät Khalils geordnetes Leben aus den Fugen: er meint, seine tot geglaubte Schwester als Videoaktivistin hinter der Kamera zu erkennen. Über die kurdische Gemeinschaft, von der er sich eigentlich längst abgewandt hatte, versucht Khalil mit seiner Schwester Senem in Kontakt zu kommen. Im Gegenzug wird von ihm verlangt, die Kriegsvideos in die deutschen Nachrichten zu bringen. Doch er merkt schnell: für die Medien hat die Geheimoperation des türkischen Militärs keinen News-Wert. Erst als Khalil und seine Freundin Leyla die Videos manipulieren und direkt in den Agenturserver einspeisen, bekommen sie die erhoffte mediale Aufmerksamkeit: der Krieg kommt in die Schlagzeilen und eine hitzige politische Debatte entflammt.
Der 1987 in Berlin geborene Regisseur Florian Hoffmann hat einen thematisch komplexen Film gedreht: über die nicht ungefährliche Dialektik zwischen dem objektiven und dem emotional gefärbten Blick auf eine bürgerkriegsähnliche Situation und über die Macht der Bilder. Welchen Bildern ist zu trauen?
Deutschland 2021
95 Min.
FSK ab 12 freigegeben
Regie: Regie: Florian Hoffmann
Hadi Khanjanpour, Kristin Suckow, Zübeyde Bulut u.a.