Lissy Lunies ist Mitte 70 und insgeheim froh, dass ihr dementer Mann mittlerweile in einem Pflegeheim dahinsiecht. Doch die neu gewonnene Freiheit währt angesichts ihrer eigenen Krankheiten wie Diabetes, Nierenversagen und Krebs und einer beginnenden Erblindung nur kurz. Viel Zeit bleibt auch ihr nicht mehr. Derweil arbeitet ihr Sohn Tom als Dirigent gemeinsam mit seinem depressiven, besten Freund Bernard an einem neuen Werk namens `Sterben`. Und der Name der Komposition wird fortan zum Programm seines eigenen Lebens. Seine Ex-Freundin Liv macht Tom kurzerhand zum Ersatzvater ihres Kindes - das eigentlich auch sein eigenes hätte sein können. Ellen, Toms Schwester, beginnt unterdessen eine Affäre mit dem Zahnarzt Sebastian. Die beiden eint vor allem eine Sache: die Liebe zum Alkohol. Ellen will sich nicht dem System beugen und mit dem Strom schwimmen und wählt stattdessen den Rausch. Doch alles im Leben hat seinen Preis.
Matthias Glasner sehr persönlicher Film Sterben ist ein kühn und herausfordernd konstruierter harter Brocken, fast schon ein Monolith - und das lässt sich nicht nur an der gewaltigen Laufzeit von 183 Minuten ablesen, sondern (natürlich) auch am Titel. Auch wenn nicht jeder Moment sitzt und die Kamera manchmal zu lange auf den Gesichtern bleibt, zu lange deren Gefühle hinter den Fassaden aus Fleisch zu erspüren versucht, ist dies dennoch ein so gewaltiges, kluges und reiches Werk. Einen deutschen Film ähnlicher Intensität wird man lange suchen müssen. Ein Film, der bleibt - sofern man bereit ist, sich darauf einzulassen. kino-zeit
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