Es beginnt mit verwackelten dokumentarischen Aufnahmen, Bildern von spielenden Kindern, Familienfesten, verwaschen, im alten 4:3-Format, körnig, offensichtlich aus den 70er oder 80er Jahren. Dann ein Schnitt, eine Frau fährt auf der Autobahn, eine Erzählerinnenstimme berichtet von der Rückkehr ins Familienhaus, wo der Bruder wieder einzieht, alte Kisten sollen entrümpelt werden. Filmemacherin Julia Beerhold begibt sich gemeinsam mit ihrem Bruder auf eine Reise in die Vergangenheit. Zusammen wollen sie verstehen, wie Liebe und Gewalt koexistieren können. Sie und ihr Bruder erfuhren Gewalt von den Eltern, welche das Leben der Regisseurin einschneidend prägte. Aus dem Abstand vieler Jahrzehnte will sie in einem Dokumentarfilm die traumatischen Erlebnisse aus der Kindheit aufarbeiten und bezieht Bruder und Mutter mit ein, die im Film zu Wort kommen. Wie geht man als Kind damit um und wie geht man als Erwachsener damit um, wenn man anfängt zu verstehen, dass die eigenen Eltern darin keinen Widerspruch zu ihrer Liebe sehen? Regisseurin Beerhold verhandelt den schmerzlichen Zwiespalt, den sie angesichts von elterlicher Fürsorge und schönen Erinnerungen mit dem Trauma von sinnloser Gewalt vereinbaren muss.
Eine Mitarbeiterin des FrauenNotrufs RHK e.V. wird am 27.8. anwesend sein und für Fragen zur Verfügung stehen.
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