1992 steckten Neonazis in Mölln zwei Wohnhäuser in Brand. Bei dem Anschlag starben drei Familienmitglieder, die Überlebenden blieben für den Rest ihres Lebens traumatisiert. Lange blieben sie mit der Erfahrung alleingelassen. Was sie nicht wussten: In den Tagen nach dem Anschlag wurden tausende Briefe mit Beileidsbekundungen, dem Angebot von Unterstützung und Ermutigungen an die Überlebenden geschickt. Da die Familien obdachlos waren, gingen sie an die Stadtverwaltung, wurden gelesen und ordentlich abgeheftet. Die Familien erfuhren erst mehr als zwanzig Jahre später davon.
Martina Priessner.. ist Autorin und Regisseurin, die in Berlin und Istanbul lebt, und seit vielen Jahren zur Deutsch-Türkischen Migration arbeitet. 2010 realisiert sie den Dokumentarfilm "Wir sitzen im Süden", der für den Grimme-Preis nominiert wurde. Als Mercator-IPC Stipendiatin 2014/15 realisiert sie den Dokumentarfilm "650 Wörter` über Migration und Sprache. 2020 feiert ihr Dokumentarfilm "Die Wächterin", ein Portrait über eine syrisch-orthodoxe Nonne im Südosten der Türkei, seine Weltpremiere bei DOK LEIPZIG 2020, wo er mit dem Dokumentarfilmpreis des Goethe Instituts ausgezeichnet wird.
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