Gregor Samsa, ein alternder Regisseur Ende 50, ist eigentlich in seinen besten Jahren, mit denen er aber nichts mehr anzufangen weiß. Die Post-Midlife-Crisis und Wohlstandsverwahrlosung greift um sich, Samsa frönt seinem Hedonismus mit Puffbesuchen, Alkoholkonsum und gelangweilten nächtlichen Touren durch die Stadt. Ihm graut vor der Branche, die ihn großgemacht hat. Den Empfang des Deutschen Filmpreises übersteht er nur lästernd und betrunken, das Schaulaufen seiner Kollegen kommentiert er mit bitterbösem Spott. Er verlässt die Party überstürzt und flüchtet sich in ein Antiquariat. Feenhaft und wunderschön taucht hier Grete auf, die er wenig später ausgerechnet im Bordell wiedertrifft und sie zu seiner sinnlich-intellektuellen Muse auserwählt...
Nach seinem gefeierten Cannes-Wettbewerbsbeitrag "Enfant terrible" widmet sich Oskar Röhler, das Enfant terrible unter den deutschen Regisseuren, einmal mehr seiner eigenen Zunft. Das von Roehler nach seinem Roman "Selbstverfickung" verfasste Drehbuch ist ein wütender Aufschrei um überholte Machtstrukturen und eine große innere Leere.
Fett: Eine sarkastische Abrechnung mit der Medien- und Konsumgesellschaft, ein hemmungsloser, provokanter Film, der mit drastischer Komik auch von der unstillbaren Sehnsucht nach Schönheit und Liebe erzählt. Grandios gespielt in der Titelrolle.
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