Syrien, das ist seit Jahren der Inbegriff von blutigem Bürgerkrieg, IS-Terror und Stellvertreterkrieg der Mächte im Ringen um Einfluss im Mittleren Osten. Aber die notleidende syrische Bevölkerung floh nicht nur nach Europa, viele Menschen fanden auch innerhalb des Landes Zuflucht: im Norden Syriens, in der Region Rojava, an der Grenze zur Türkei. Hier leben Kurden, Araber, Aramäer und Syrer friedlich zusammen, seien es Muslime, Jesiden oder Christen. Oberste Prinzipien sind autonome Selbstverwaltung, Frauenemanzipation, Schutz und Beteiligung von Minderheiten und religiöse Toleranz. Diese Grundsätze sind in einer Art Verfassung, dem sog. Gesellschaftsvertrag, niedergelegt.
Der Autor Robert Krieg lernt Menschen kennen, die das gesellschaftspolitische Experiment der Demokratie von unten tragen und voranbringen wollen. Besonders aktiv sind die Frauen, die ihre neu gewonnen Rechte nutzen. Noch steht vieles am Anfang und muss erst erkämpft werden.
Nun ist das türkische Regime dabei, einen weiteren Brand im Nahen Osten zu entfachen, der auch für Europa unabsehbare Folgen haben wird. Der Einmarsch türkischer Truppen in die autonomen kurdischen Gebiete in Nordsyrien wird zahllose Opfer fordern, vielversprechende Ansätze einer basisdemokratischen Selbstverwaltung vernichten und die Entwicklung von Zivilgesellschaft um weitere Jahrzehnte zurückwerfen.
|
|
Bist du im Besitz des Kulturpasses?
Dann kannst du diesen Film kostenlos darüber buchen:
[Zur Buchungsseite]
|
Deutschland 2019
60 Min.
Regie: Robert Krieg in Anwesenheit des Regisseurs
|
|